Schutz und Respekt für alle: mit Rücksicht durch die Corona-Pandemie

·       Die Infektionsschutzmaßnahmen bedeuten für Betroffene von Diskriminierungen eine zusätzliche Belastung

·       Grundlose Berufungen auf Diskriminierungen durch die Maskenpflicht schaden Betroffenen

·       Menschen, die keine Mund-Nasen- Bedeckung tragen können, müssen vor Anfeindungen geschützt werden


München, 12. November 2020 – Menschen, die aufgrund einer Erkrankung oder einer Behinderung keine Mund-Nasen-Bedeckung tragen können, sind in der Corona- Pandemie besonders darauf angewiesen, dass alle Personen, denen es möglich ist, eine Maske tragen. Sie müssen frei von Benachteiligungen, Anfeindungen und Beleidigungen ihrem Leben nachgehen können.

„Wenn alle auf ihre Mitmenschen achten und die Infektionsschutzvorgaben befolgen, ist allen geholfen. Personen mit erhöhtem Erkrankungsrisiko können wir so gemeinsam schützen, ebenso wie diejenigen, die selbst aufgrund einer Behinderung oder einer Erkrankung keine Maske tragen können. Gegenseitiger Respekt und Solidarität sind jetzt besonders gefragt!“ unterstreicht ein*e Antidiskriminierungsberater*in bei BEFORE.

Mit anderen Mitteln wie der Verwendung eines Face-Shields sollten Personen, die keinen Mund-Nasen-Schutz tragen können, dabei helfen, die Verbreitung des Coronavirus‘ einzuschränken. Aber auch die Behörden müssen über die Regelungen zum Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen detaillierter informieren. Dazu gehört etwa deutlich zu machen, was eine Befreiung in der Praxis genau für Betroffene bedeutet. Was darf ich tun, wie kann ich mich am besten verhalten? Was darf ich ohne Maske nicht? Welche weiteren Möglichkeiten habe ich, um Andere auch ohne Maske zu schützen? – Solche Fragen müssen unkompliziert und für alle verständlich beantwortet werden.

Leider beobachten wir zurzeit eine zunehmende Zahl von Fällen in denen versucht wird, ohne einen nachvollziehbaren medizinischen Grund die Maskenpflicht zu umgehen. Immer wieder behaupten Menschen ohne stichhaltige Grundlage, dass sie diskriminiert würden, wenn sie zum Tragen einer Maske angehalten werden. Maßnahmen gegen Diskriminierung derart für eigene Zwecke zu missbrauchen ist zynisch: Es entwertet den Schutz derjenigen, die ihn besonders brauchen, weil sie schon jahrelang etwa mit Bezug zu ihrer Geschlechtsidentität oder ihrem Aussehen abgewertet werden.

Die Belastungen durch die Corona-Pandemie treffen Betroffene von Rassismus und anderen Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit hart. Sie müssen mit Diskriminierungen und Ausgrenzung sowie zusätzlich mit den Schwierigkeiten der aktuellen Situation umgehen. Wer dann auch noch den Schutz vor Diskriminierung für eigene politische oder ideologische Zwecke instrumentalisiert, macht es den Betroffenen noch schwerer“, sagt ein*e Antidiskriminierungsberater*in bei BEFORE.

 „BEFORE erteilt allen Versuchen, sich ohne medizinische Grundlage als Opfer der Maskenpflicht zu inszenieren, eine klare Absage. Den Missbrauch des Diskriminierungsschutzes gilt es zu verhindern, im Sinne der Menschen, die tatsächlich von Diskriminierungen betroffen sind. Wir konzentrieren uns weiterhin auf die Unterstützung Betroffener und begleiten Sie auch in der Corona-Pandemie nach Kräften“, betont Siegfried Benker, Geschäftsführender Vorstand BEFORE e.V.

 Für Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an presse@before-muenchen.de. Informationen zur Arbeit von BEFORE finden Sie unter www.before-muenchen.de.

advd